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Dein erstes E-Schlagzeug kaufen – das gibt es zu beachten

Aktualisiert: 24. Jan. 2023

Gerade wenn Kinder den Wunsch äussern, Schlagzeug spielen lernen zu wollen, haben viele Eltern ohrenbetäubenden Lärm vor Augen und wiegeln erst einmal ab. Könnte sich das Kind nicht doch vielleicht für die Flöte – und damit deutlich leisere Töne – entscheiden? Wenn du nun nicht gerade einen schalldichten Keller zur Verfügung hast, wirst du dich entscheiden müssen – denkst du. Aber das ist gar nicht der Fall. In den letzten Jahren machen immer mehr Hersteller sogenannter E-Schlagzeuge, also elektronischer Schlagzeuge, von sich reden und sie stellen eine ernsthafte Alter-native dar. Wenn du nun gerade zum ersten Mal vom E-Schlagzeug als Alternative zum klassischen Schlagzeug hörst, hast du sicher viele Fragen dazu im Kopf. Auch als Anfänger*in kannst du selbst viel davon profitieren. Denn eventuell spielst du schon länger mit dem Gedanken, in die Percussions einsteigen zu wollen und bist bisher vor dem Lärm und einem mangelnden Überaum zurückgeschreckt. Dieser Artikel soll dir einen ersten Überblick geben.

Elektronisches Schlagzeug
Dein erstes E-Schlagzeug

Welches E-Schlagzeug willst du kaufen?

Ein E-Schlagzeug, auch unter dem Namen E-Drums bekannt, ist im Grunde genauso aufgebaut wie ein klassisches Schlagzeug. Der Unterschied besteht darin, dass statt der Instrumente eines Schlagzeugs, also statt Trommeln und Becken und der optional weiteren Percussion-Instrumente sogenannte Pads angebracht sind, auf denen du dann spielst.


Diese Pads sind meistens kleiner als die Trommeln des Schlagzeugs und damit erzeugst du nicht nur weniger Geräusche, sondern brauchst auch noch weniger Platz für deine E-Drums. Die Pads an sich erzeugen dabei keine Töne. Sie werden elektronisch mit dem entsprechenden Sound belegt. Die Pads sind berührungssensitiv, vergleichbar mit dem Touchscreen deines Smartphones. Je nach Schlagstärke erzeugst du lautere oder leisere Töne oder unterschiedliche Soundeffekte.


Deine E-Drums kannst du zum Üben an Kopfhörer anschliessen und wenn du tatsächlich einmal laut spielen möchtest, erzeugst du einen dem klassischen Schlagzeug ebenbürtigen Sound durch den Anschluss an einen Verstärker. Die Entwicklung von E-Drums geht übrigens schon bis in die 1970er Jahre zurück.


Dein erstes E-Schlagzeug kaufen

Wenn du ein klassisches Schlagzeug kaufst, hast du eine gewisse Vorstellung, wie dieses Instrument klingen sollte. Genau so solltest du auch bei deinen E-Drums vorgehen. Welchen Sound willst du damit erzeugen? Achte vor allen Dingen zunächst auf diese Kriterien:

  • Sensitivität der Drumpads: Die Pads benötigen eine gewisse Schlagdynamik, ähnlich wie beim E-Piano die Anschlagdynamik. Wenn du das Pad also nur sanft anschlägst, sollte ein leiser Klang herauskommen. Schlägst du fester darauf, sollte auch der Sound entsprechend sein.

  • Adaptivität der Drumpads: Bei sehr günstigen E-Schlagzeugen hast du kaum Möglichkeiten, das Instrument später auszubauen. Sinnvoller ist es, wenn diese Option zumindest besteht. Denn anderenfalls musst du dir bei weiteren Wünschen ein ganz neues Instrument mit den damit verbundenen höheren Kosten kaufen.

  • Soundqualität: Auf den Klang kommt es bei einem Instrument natürlich am meis-ten an. Gerade sehr günstige Sets enttäuschen mit schwachem und vor allem schmalem Klang. Hier liegt der Unterschied vor allen Dingen in der Elektronik. Höre auf dein Bauchgefühl, aber wenn du dir unsicher bist, befrage deine Lehrper-son.

  • programmierbare Sounds: Ein weiterer Punkt, der auch in der Elektronik liegt, ist die Programmierbarkeit der Pads. Wie viele Sounds kannst du einspielen? Ist diese Auswahl erweiterbar? Meistens ist das innerhalb des gleichen Anbieters gut möglich und insofern lohnt sich dann auch der Gesamtüberblick, was im Angebot ist.

Worauf solltest du beim Kauf deines ersten E-Schlagzeugs achten?

Neben diesen Aspekten gibt es aber auch noch weitere Gedanken, die du dir machen kannst:

  • die Verarbeitung: Halten die Pads an dem Ort, an dem du sie befestigt hast? Du solltest gut draufschlagen können, ohne dir Gedanken machen zu müssen, dass du den gesamten Aufbau jedes Mal neu vornehmen musst.

  • der Platz: Wie sind die Pads angeordnet? Ist eine gewisse Grundgrösse zwingend oder bist du hier variabel?

  • die Haptik: Damit ist das Oberflächenmaterial der Pads gemeint und es sorgt für ein gutes oder eben nicht so gutes Spielgefühl. Grundsätzlich hast du die Wahl zwischen Gummi, Silikon und Mesh-Gewebe. Gummi ist günstig und hält lange, bietet dir aber keinen besonders „echten“ Rückstoss. Das Spielgefühl ist hier nicht besonders original. Silikon fühlt sich schon deutlich realistischer an, ist dafür aber auch teurer. Die Haltbarkeit ist ähnlich hoch wie bei Gummi, dafür können die Oberflächen in der Regel nicht ausgetauscht werden. Mesh-Gewebe ist die teuerste der Varianten, die zwar nicht ganz so haltbar wie die anderen beiden Optionen ist, dafür aber ein äusserst realistisches Spielgefühl bietet. Diese Oberflächen kannst du recht einfach auswechseln und gerade Profis setzen auf diese den echten Trommelfellen sehr ähnlichen Bespannungen.

  • optische Extras: Manche E-Drums kommen mit optischen Effekten daher. Das ist für den Anfang nett, aber nicht unbedingt notwendig. Konzentriere dich beim Kauf deines ersten E-Schlagzeugs auf qualitative Aspekte und nicht so sehr auf die Sonderausstattung.

  • Falls du dir sehr unsicher bist, kannst du auch deine Lehrperson oder jemanden fragen, der mehr Fachkenntnis als du hat.

Solltest du dein erstes E-Schlagzeug kaufen oder mieten?

Zugegeben, mit um die 800 CHF sind auch die Einsteigermodelle von E-Schlagzeugen keine wirklichen Schnäppchen. Wenn du also das Gefühl hast, du möchtest das Instrument erst einmal ausprobieren, solltest du dich für eine Miete entscheiden. Wir arbeiten hier gerne mit einem Anbieter zusammen, der qualitativ hochwertige Instrumente vermietet. So hast du oder dein Kind direkt ein realistisches Gefühl dafür, ob du mit dem Instrument zurechtkommst oder nicht. Der klare Vorteil liegt in der nach hinten verlagerten endgültigen Entscheidung und der Tatsache, dass ein Teil der gezahlten Miete beim Kauf des Instruments angerechnet wird. So könnte dir, falls du bei diesem Instrument bleibst, auch die Kaufentscheidung leichterfallen.


Wenn du aber direkt kaufen willst, orientiere dich an den Einsteigermodellen. Wie bei den allermeisten Instrumenten gibt es im Profibereich kostentechnisch kaum eine Grenze nach oben und diese High End Geräte werden deinen Ansprüchen als Anfänger*in meist gar nicht gerecht. Wenn du dich für ein gut erweiterbares Modell entscheidest, kannst du dich später noch immer stärker ausstatten und immer mehr Sounds mit dazu nehmen.


Ein Gebrauchtkauf lohnt sich in den seltensten Fällen, denn kaum ein passionierter E-Drums spielender Mensch wird sein Instrument einfach so verkaufen. Da musst du schon wirklich Glück haben, ein gutes Instrument zu erwischen. Im Zweifelsfall kannst du deine Lehrperson befragen, zu welchem Modell sie dir raten würde.


Entscheidung nach Alter

Kleinere Kinder können oft allein aufgrund ihrer Armspannweite kein E-Schlagzeug spielen. Sobald das aber möglich ist, kannst du auch zu einem guten Einsteiger-Set greifen. Grundsätzlich sind E-Schlagzeuge aber etwas kleiner als die akustischen und eignen sich unter umständen besser für kleinere Kinder. Falls du nicht direkt kaufen möchtest, solltest du eine Miete in Erwägung ziehen. Wesentlich mehr Abstriche als die Einsteigermodelle solltest du nicht in Kauf nehmen, denn anderenfalls fehlt es der Elektronik an Feinheiten oder die Pads klingen zu schwach. Dann verliert dein Kind vielleicht den gewonnenen Mut, ein Instrument zu lernen und das wäre doch schade.


Entscheidung nach Skilllevel

Entscheide dich als Anfänger*in ruhig für sogenannte Einsteiger-Sets. Das ergibt in unseren Augen durchaus Sinn. Denn die grossen und oft teuren Sets kannst du dann gar nicht in der Gänze ausspielen und dann ärgerst du dich vielleicht erst einmal über die hohen Kosten. Achte darauf, dass du dein bestehendes Set erweitern kannst und tu das mit steigenden Skills.


Gibt es noch weitere Kosten?

Natürlich sind es nicht nur Rack, Pads und die Sticks. Darüber hinaus kommt es noch zu ein paar weiteren Punkten, in die du investieren kannst:

  • Elektronik / Verstärker: Damit du aus deinem E-Schlagzeug überhaupt einen Klang bekommst, brauchst du eine Elektronik. Diese gehört entweder unmittelbar zu deinem Set dazu oder du solltest sie separat erwerben.

  • Kabel: Gerade, wenn du unterwegs spielst, solltest du deine eigenen Kabel dabei haben. Verlasse dich nie auf einen Veranstalter, der dann dein Set nicht kennt. Am Ende kommt aus deinem tollen Instrument nicht mehr als nur etwas Kratzen, weil das Gerät nicht an die Elektronik angeschlossen ist.

  • Kopfhörer: Der wesentliche Vorteil deines E-Schlagzeugs besteht ja darin, dass du spielen kannst, ohne dass du andere störst. Hörst du über den Kopfhörer, kannst du auch die Lautstärke so einstellen, wie es deine Ohren gut vertragen. Dennoch bekommst du ein tolles Gefühl und du kannst ja auch die Anschlagdynamik gut nutzen.

  • Pedale: Mit wachsenden Skills willst du vielleicht nicht mehr die Standardpedale deines Sets einsetzen. Dann kannst du den Sound mit anderen Pedalen beeinflussen. Lass dich vor Ort oder von deiner Lehrperson beraten.

  • zusätzliche Ständer: Wenn dein Set an sich nicht erweiterbar ist, arbeiten manche Musizierende auch mit zusätzlichen Ständern und Haltern. Wäge hier gut ab. Wirklich ideal ist es, wenn alles mit dem Rack verbunden ist. Hier lohnt sich unter Umständen auch das Stöbern, denn alles andere werden Bastellösungen, die dich auf Dauer frustrieren. Wirklich ein oder zwei einzelne Elemente kannst du über se-parate Ständer, ähnlich wie nach hinten verlagerte Percussions, regeln.

Wo solltest du kaufen?

Manche Menschen nutzen die gute Beratung vor Ort, um dann günstig online zu kaufen. Wir empfinden das nicht als besonders fair. Gute Einsteigersets kannst du wunderbar online kaufen und da gibt es inzwischen auch tolle Beratungsfunktionen. Wenn du aber die Beratung und das Probespielen vor Ort bevorzugst, solltest du dann auch dort kaufen. Befrage dazu doch auch deine Lehrperson, die dir sicher gute Anhaltspunkte geben kann oder eine Person in deinem Bekanntenkreis, die sich an diesem Instrument auskennt.


Gibt es noch weitere Fragen?

Wir hoffen, wir konnten dir mit diesem Artikel einen ersten Anhaltspunkt geben und dir als Fan dieses tollen Instruments eine Möglichkeit bieten, Schlagzeug auch dann zu spielen, wenn du keinen schalldichten Raum zur Verfügung hast. Wenn du darüber hinaus noch Fragen hast, nimm doch einfach Kontakt zu einer Lehrperson auf oder kontaktiere uns direkt. Wir freuen uns auf dich.

 

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