Deinen ersten E-Bass kaufen – das gibt es zu beachten
Du hast schon seit einer Weile E-Bass Unterricht und nun überlegst du, dir deinen ersten eigenen E-Bass zu kaufen. Aber worauf solltest du achten und lohnt sich das überhaupt schon? Diese und noch viel mehr Fragen gehen dir im Kopf herum und damit bist du nicht alleine. Wir möchten diesen Artikel nutzen, um dir die wichtigsten und häufigsten Fragen rund um den Kauf deines ersten eigenen E-Basses zu beantworten.
Welchen E-Bass willst du kaufen?
Wenn du deinen ersten E-Bass kaufen willst, stehst du erst einmal vor der Auswahl des Modells. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen
Shortscale: 30 Zoll
Mediumscale: 32 Zoll
Longscale: 34 Zoll
Extra- oder Superlongscale: 35-36 Zoll
Die Längenangaben beziehen sich auf die Länge der Mensur, also der schwingenden Saite. Die häufigste Bauweise ist dabei die Longscale. Es gibt grundsätzlich E-Bässe mit 4 Saiten und diese sind die häufigsten Modelle. Gerade in der aktuellen Musik findest du aber auch öfter einmal die Variante mit 5 Saiten.
Oft wird der E-Bass mit der E-Gitarre verwechselt. Die Unterschiede liegen neben der Länge der Mensur auch in der Stärke der Saiten, in der Länge des Korpus und der Stimmung. Der E-Bass wird in Quarten, also im Abstand von 4 Ganztönen gestimmt, was bei der E-Gitarre nicht möglich ist, weil du sonst etliche Akkorde gar nicht erst greifen könntest.
Deinen ersten E-Bass kaufen
Wenn du einen Profi befragst, welchen E-Bass du kaufen solltest, wirst du viele Fachwörter hören, von denen du als Anfänger*in noch gar nicht so viel verstehst. Das ist auch nicht nötig, denn du befindest dich ja erst am Anfang deiner Reise. Und ganz ehrlich: Die meisten Bassist*innen kaufen sich im Lauf ihrer Spielzeit ohnehin mehr als nur einen Bass. Hier soll es also um die Tipps für Anfänger*innen gehen.
der Preis: Setze dir ein Preislimit um die 350 bis 450 CHF – natürlich gibt es auch Modelle um die 2000 CHF und sogar mehr, je nachdem, wie viel Stück davon gefertigt wurden. Für dich ergibt das aber keinen Sinn und mit diesem Limit wirst du ein ordentliches Modell bekommen.
der Look: Beim E-Bass geht es nach dem Preis vor allen Dingen auch um den Look. Achte darauf, dass du voll und ganz hinter deinem Instrument stehen kannst. Nur dann wirst du es auch einsetzen und vor allen Dingen üben wollen.
das Gefühl: Nimm den Bass einmal in die Hand. Passen Gewicht und das Gefühl in der Hand zum Look? Fühlst du dich mit dem Instrument wohl? Du solltest sofort ein tolles Gefühl bekommen.
Set oder Einzelteile? Gerade als Anfänger*in könntest du dich mit der schieren Masse der Angebote überfordert fühlen. Greif also ruhig zu einem fertigen Set. Dann sind alle Komponenten aufeinander abgestimmt und du kannst dann auch gut damit arbeiten.
Worauf solltest du beim Kauf deines ersten E-Basses achten?
Neben diesen rein optischen und gefühlsmässigen Elementen gibt es aber auch noch die Funktion und die tatsächliche Qualität. Auch diese sollte stimmen, wenn du dir einen neuen E-Bass kaufen willst. Auf diese Punkte solltest du achten:
die Funktionalität: Bewege ruhig einmal jedes Teil, was du an dem E-Bass siehst. Wenn etwas kratzt oder sich erst gar nicht bewegen lässt, solltest du die Finger davon lassen.
die Stimmmechanik: Bewege besonders die Stimmmechanik. Sie sollte nicht zu straff und nicht zu locker sein. Wenn du sie einfach bewegen kannst, ist alles in Ordnung.
die Haltung: Hänge dir den Bass einmal um. Bleibt er gerade, auch wenn du ihn nicht besonders stabilisierst? Dann ist er gut ausbalanciert. Vermeide es, einen kopflastigen Bass zu wählen, denn dann bist du während des Spiels nicht mit den Griffen, sondern vorwiegend mit der Balance beschäftigt.
die Verarbeitung: Schon durch eine grobe Sichtprobe wirst du ein Gefühl dafür bekommen, ob dein neuer E-Bass gut verarbeitet ist oder ob er technische Fehler aufweist. Wenn du dir hier nicht ganz sicher bist, nimm einfach jemanden mit, der sich mit dem Instrument auskennt.
Solltest du dein erstes E-Bass kaufen oder mieten?
Gute Einsteigermodelle für E-Bässe gibt es bereits ab 350 CHF. Wenn dir das aber zu viel ist oder du dich noch gar nicht wirklich festgelegt hast, kannst du auch einen E-Bass mieten. Dafür gibt es hervorragende Angebote. So kannst du erst einmal ein Gefühl für das Instrument und das Spielen an sich bekommen und legst dich erst später fest. Dein Vorteil: Einen Teil der Miete bekommst du, wenn du dich dann später entscheidest, auf deinen Kauf angerechnet.
Alternativ kannst du auch im Fachhandel einen vergleichsweise günstigen Einsteiger E-Bass kaufen. Lass dich beraten und wähle einen guten Kompromiss aus günstigem Preis und der Leistung.
Oder du findest auf dem Gebrauchtmarkt ein gutes Angebot – das solltest du aber auch auf jeden Fall zur Probe spielen können. Erkundige dich auch ruhig, warum das Instrument verkauft wird. Wird eine Sammlung verkleinert oder war die Person mit dem Instrument unzufrieden?
Entscheidung nach Alter
Kleinere Kinder werden ohnehin noch keinen E-Bass spielen. Wähle für Einsteiger*innen jeden Alters einen Anfänger E-Bass. Das muss noch kein Top Instrument sein. Aber es sollte Spass machen, darauf zu spielen und die Lust am Üben durchaus er-halten.
Entscheidung nach Skilllevel
Als Einsteiger*in solltest du ein Anfängermodell für den E-Bass auswählen. Keine Sorge: Mit steigenden Kenntnissen wirst du ohnehin Interesse für weitere Bässe bekommen und dann kannst und solltest du sogar zu hochwertigeren Instrumenten greifen.
Gibt es noch weitere Kosten?
Zu deinem E-Bass kannst du eine Menge Zubehör kaufen. Wie bereits angesprochen, sind in den Einsteiger-Sets aufeinander abgestimmte Komponenten enthalten. Wir möchten dir dennoch an dieser Stelle einen Überblick geben.
Ersatzsaiten: Saiten reissen immer dann, wenn man nicht damit gerechnet hat. Wohl dem, der immer darauf vorbereitet ist und Ersatzsaiten dabei hat. Dann kannst du die Saite einfach wechseln.
Stimmgerät: Wenn du nicht gerade absolut hörst, wird dir ein Stimmgerät gute Dienste leisten. Es zeigt dir mit einer Skala und / oder kleinen LED-Lämpchen, welchen Grad der Stimmung du erreicht hast. Achte darauf, ein Stimmgerät für E-Bässe zu bekommen, denn diese kannst du einfach an die Kopfplatte an deinem Bass klemmen und sobald du fertig bist, nimmst du es ab und kannst es verstauen.
Gurt: Dieses Zubehör sollte nicht nur gut und zu deinem E-Bass passend aussehen. Es sollte auch bequem sein und dir nach einiger Zeit lange Spielphasen ermöglichen. Es gibt auch flexible Gurte, die viele Spielende als besonders bequem empfinden. Besprich dich einfach mit deiner Lehrperson, was sie dir an dieser Stelle empfiehlt.
Plektren: Am besten befragst du auch zu diesem Punkt deine Lehrperson. Manche Spielende würden nie ohne und manche nie mit Plektrum spielen. Das ist ein wenig Überzeugungssache und falls du dich dafür entscheidest, solltest du immer Ersatzplektren dabei haben.
Transportmittel: Entscheide dich für einen Koffer oder mindestens eine Tasche für deinen E-Bass. Wähle hier danach, wie du das Instrument transportierst. Wird es nur in ein Auto gelegt, reicht eine Tasche. Bist du häufig draussen unterwegs, darf es schon ein Koffer sein, der dann auch Regen sicher abhält. Bedenke aber, dass der Koffer auch gleich mehr Gewicht mit sich bringt.
Aufbewahrung: Wenn du gerade nicht übst, kannst du deinen E-Bass auf einen Ständer stellen oder an einer Wandhalterung aufhängen. So hast du dein Instrument jederzeit auf Zugriff und wirst vermutlich auch häufiger üben.
Sender: Wenn du kabellos spielen willst, brauchst du einen Sender. Manche Spieler*innen setzen solche Sender nur dann ein, wenn sie unterwegs spielen, während andere es immer tun. Befrage dazu unbedingt deine Lehrperson.
Verstärker: Ob du direkt in einen Verstärker investierst, ist Geschmackssache. Wenn du das nicht willst, aber noch eine alte Hifi-Anlage hast, kannst du auch diese nutzen. Auf die Dauer wirst du um einen Verstärker aber nicht herumkommen.
Effektgeräte: Für zusätzliche Effekte kannst du Geräte wie einen Kompressor kaufen, der dann den Sound noch verdichtet. Das ist für den Anfang nicht unbedingt nötig, gibt dir aber einen Ausblick, was noch alles möglich ist. Darüber hinaus gibt es Pedale, mit denen du den Klang modulieren kannst. Wie gesagt, anfangs ist das nicht nötig, aber auf die Dauer kannst du dein Spiel damit individualisieren.
Kabel: Wenn du nicht mit deinem Sender spielst, brauchst du Kabel, um deinen E-Bass an den Verstärker anzuschliessen. Achte hier auf eine gute Qualität, sonst setzen die eingesetzten Kabel den Sound deines Spiels herab.
Pflege: Für die Pflege deines Instruments gibt es spezielle Flüssigkeiten. Verwende einen weichen Lappen und entferne Staub und Fingerabdrücke, die die Saiten beschädigen können. Für die Kabelpflege empfehlen wir dir Kontaktspray, das dich vor peinlichen Aussetzern bewahren kann.
Saitenkurbel: Das klingt auf den ersten Blick sehr mechanisch und das ist es auch. Eine solche Kurbel kann dir beim Saitenwechsel gute Dienste erweisen.
Wo solltest du kaufen?
Es gibt inzwischen tolle Angebote im Internet, die dich mit fantastischen Preisen beeindrucken. Wenn du dich vor Ort beraten lässt, solltest du dort auch kaufen. Wenn du im Internet kaufen möchtest, gibt es dort oft auch gute Beratung online oder du befragst jemanden, der sich schon besser auskennt.
Alternativ kannst du auch gebraucht kaufen – dann ist der Privatmarkt dein Anlaufpunkt.
Gibt es noch weitere Fragen?
Wir hoffen, wir konnten dir mit diesem Artikel eine Hilfe sein. Wenn du weitere Fragen hast, zögere bitte nicht, Kontakt zu uns aufzunehmen. Wir freuen uns auf dich.
Comments