Digitale Sicherheit im Musikunterricht: So schützt du dich und deine Community vor Phishing und Scams
- Oli Kipfer

- vor 2 Stunden
- 4 Min. Lesezeit
Ein Anleitung für Musiklehrende, Musiker*innen, Plattformen für Unterricht und Organisationen aus Bildung und Weiterbildung in der Musikvermittlung zum Schutz vor Phishing und Scams und anderen online Betrügereien.

In der digitalen Welt sind Verzeichnisse von Musiker*innen und Lehrer*innen ein wertvolles Gut – leider auch für Cyberkriminelle. Jüngste Vorfälle zeigen: Scammer nutzen öffentlich zugängliche Kontaktdaten für gezielte Phishing-Angriffe und versuchen, durch Imitation von Plattformen Vertrauen zu erschleichen.
Dieser Artikel liefert Musikschulen, Verbänden, Hochschulen und unabhängigen Anbietern einen klaren Fahrplan, wie sie ihre Netzwerke und damit ihre Musiklehrer*innen effektiv vor Bedrohungen schützen und welche modernen Lösungen dabei helfen. Ein proaktiver Schutz sichert nicht nur die Unversehrtheit der Mitglieder*innen, sondern stärkt auch die Reputation der Institution.
1. Wie gehen Scammer bei der Attacke vor?
Scammer suchen gezielt nach öffentlich zugänglichen Kontaktdaten von Musiklehrer*innen* in Verzeichnissen, auf Schul-Websites oder Social Media. Ihre Taktik basiert oft auf einer Flankierungsstrategie:
Imitation: Sie geben sich als Admin, Plattform-Betreiber oder Hochschul-Mitarbeiter*innen aus und nehmen über einen Chat oder eine interne Messaging-Lösung Kontakt auf.
Täuschende E-Mail-Adressen und Links: Scammer ahmen oft die E-Mail-Adressen der Organisationen nach (z.B. admin@musikschule.com wird zu admin@musikschuele.com) und senden gefälschte Website-Links. Diese Links führen zu täuschend echten Seiten, um Zugangsdaten oder Kreditkarteninformationen zu stehlen oder zu Zahlungen aufzufordern.
Parallele Attacke: Die extern gefundenen, privaten Kontaktinformationen (E-Mail, Handynummer) nutzen sie, um zusätzlich per SMS oder E-Mail Druck auszuüben (z.B. durch die Androhung einer Profilsperrung).
Das Ziel: Die Opfer sollen zu einer dringenden Zahlung aufgefordert werden, während sie glauben, mit ihrer vertrauten Plattform oder Institution zu kommunizieren.
Wichtig: Oft bleiben die Daten im internen System sicher; die Angreifer*innen fischen lediglich öffentlich sichtbare Informationen ab und imitieren dann die Organisation.

2. Was können Organisationen tun, um ihre Mitglieder zu schützen?
Der Schlüssel zum Schutz liegt in der Abschirmung der Kontaktdaten und der zielgerichteten Kommunikation.
Datenschutz gewährleisten: Stellt sicher, dass im Anfrage- und Vermittlungsprozess die Kontaktinformationen der Lehrpersonenen niemals direkt mit den Anfragenden ausgetauscht werden. Die Kommunikation muss zunächst über die Plattform laufen.
Kontakte hinter Formularen verstecken: Falls das nicht möglich ist, sollten Kontakte immer hinter einem Formular versteckt werden und die Nachrichten nach Absenden an die Empfänger*innen weitergeleitet werden.
Automatisches Erkennen: Implementiert Systeme, die missbräuchliche Nachrichten und bekannte Muster von Scams sofort erkennen und unterdrücken können. So werden Angriffsversuche automatisch blockiert.
Proaktive Warnung: Nutzt effiziente interne Kanäle, um eure Lehrpersonen im Ernstfall schnell und zielgerichtet über die Bedrohung zu informieren. Der Schutz der Lehrpersonen steht immer im Vordergrund.
3. Haftung, Verantwortung und Meldepflicht in der Schweiz
Institutionen tragen eine gewisse Verantwortung für die Daten ihrer Mitglieder. Die Bereitstellung ungeschützter Kontaktdaten in Verzeichnissen kann indirekt Angriffe begünstigen. Über diesen Aspekt hinaus gilt:
Meldepflicht bei Cyberangriffen: In der Schweiz sind Organisationen gesetzlich verpflichtet, bestimmte Cyberangriffe und Datenverletzungen zu melden. Dies betrifft insbesondere Fälle, die die Sicherheit der Daten oder die Funktionsfähigkeit kritischer Infrastrukturen beeinträchtigen.
Wichtige Meldestellen:
Nationales Zentrum für Cybersicherheit (NCSC): Der primäre Ansprechpartner für Cybervorfälle. Meldungen können online eingereicht werden.
Eidgenössischer Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragter (EDÖB): Bei Verletzungen der Datensicherheit, die zu einem hohen Risiko für die betroffenen Personen führen, ist zusätzlich der EDÖB zu informieren.

4. Wie kann eine geschützte Chatlösung helfen?
Moderne Chatlösungen sind das zentrale Element für maximale Sicherheit, da sie die Kommunikation steuern und absichern.
Datenschutz durch Vermittlung: Eine professionelle Chatlösung stellt sicher, dass zwischen Schüler*innen* und Lehrpersonen nur die nötigen Informationen (keine Kontaktdaten!) ausgetauscht werden.
Intelligente Überwachung (KI-Chat): Ein Beispiel hierfür ist der KI-Chat von Matchspace Music. Solche Lösungen können missbräuchliche Nachrichten entdecken, unterdrücken oder so maskieren, dass kein Schaden entstehen kann. Wird eine Bedrohung erkannt, werden Admins sofort verständigt, um manuelle Massnahmen zu ergreifen.
Schutz vor Flankierung: Da keine Kontaktdaten im Anfrageprozess ausgetauscht werden, wird die Basis für die parallele Attacke über SMS oder E-Mail entzogen.
5. Was müssen Musiker*innen* und Lehrer*innen* selbst beachten?
Trotz aller institutionellen Schutzmassnahmen können Lehrpersonen ihre Sicherheit massiv verbessern, indem sie öffentlich zugängliche Daten minimieren und wachsam bleiben.
E-Mail-Schutz: Verstecke deine E-Mail-Adresse auf deiner Website, in Verzeichnissen und Social Media. Nutze ein Kontaktformular oder verstecke die Adresse hinter einem mailto:Link, um automatisiertes Auslesen (Crawling) zu verhindern.
Telefonnummer-Schutz: Entferne deine direkte Mobilnummer von öffentlich zugänglichen Seiten. Besser: Biete nur eine Festnetznummer an oder verwende einen Click-to-Call-Link.
Wachsamkeit: Sei immer wachsam bei Zahlungsaufforderungen – besonders, wenn sie mit Dringlichkeit oder der Drohung einer Kontosperrung verbunden sind. Überprüfe immer die Absender-Adresse einer E-Mail genau und fahre mit der Maus über Links, bevor du klickst (ohne zu klicken), um das tatsächliche Ziel zu sehen. Keine seriöse Plattform wird dich jemals per Chat oder SMS zu einer sofortigen, dringenden Zahlung auffordern.
Sicherheit als Service für Musikinstitutionen
Ihr möchtet eure Mitglieder maximal schützen und eure Verzeichnisse zukunftssicher machen? Eine geschützte Chatlösung ist ein guter Ansatz, um Vertrauen zu schaffen und das Risiko von Phishing-Angriffen massiv zu senken.
Matchspace Music bietet genau diese Chatlösung als Service für Musikschulen und Verbände. Unser Angebot umfasst:
Für Musikschulen: Die Integration unserer sicheren Chatlösung, die den Datenschutz von Lehrpersonen in den Vordergrund stellt und die gesamte Kommunikation kanalisiert.
Für Verbände: Wir stellen die sichere Verzeichnisverwaltung bereit und schützen Mitglieder aktiv. Ein Erfolgsbeispiel ist unsere Zusammenarbeit mit EVTA (European Voice Teachers Association), wo wir 250 Lehrpersonen erfolgreich hinter ein gesichertes Verzeichnis gestellt haben.
Schütz deine Community mit modernster Technologie! Kontaktiere uns, um über eine sichere Lösung für deine Schule oder dein Verband zu sprechen.










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