top of page
AutorenbildOli Kipfer

Du hattest deine erste Lektion – wie geht es jetzt weiter?

Die erste Aufregung ist verflogen, denn du hast deine erste Musiklektion hinter dir. Damit hast du dich mit uns auf die Reise gemacht und wir möchten dir herzlich gratulieren. Damit bist du nicht nur einen Schritt weiter gegangen als die vielen Menschen, die immer nur davon sprechen, dass sie so gerne ein bestimmtes Instrument lernen möchten. Aber wie geht es jetzt weiter? Wir haben dir in diesem Artikel mal die wichtigsten Informationen zusammengetragen.

Musik, Unterricht, Lehrer, Musikinstrument
Nach der Lektion ist vor der Lektion

Wie solltest du dich auf die nächste Lektion vorbereiten?

Das hängt von deiner Lehrperson ab. Sie hat dir sicher eine Menge Informationen mitgegeben.

  • Einkaufen: Wenn dir deine Lehrperson gesagt hat, dass du dir noch etwas anschaffen solltest, raten wir dir, das direkt zu tun. Manche Shops haben ein paar Tage Lieferzeit und du willst ja auf keinen Fall mit leeren Händen in deiner nächsten Lektion auftauchen. Vielleicht kannst du vor Ort einkaufen. Dann plane das bitte ein und rechne immer damit, dass etwas nicht direkt vorrätig ist. Dann muss der Laden das gewünschte Produkt bestellen. Gegebenenfalls kannst du dich zuvor telefonisch erkundigen oder es gibt die Option, dass du etwas in die Filiale bestellst. So oder so: Handle direkt, so dass du immer noch einen Plan B verfolgen kannst, falls Plan A nicht funktioniert.

  • Hausaufgaben: Wenn du schon erste Hausaufgaben hast, dann solltest du auch damit direkt loslegen. Du wirst nämlich feststellen, dass Üben anstrengend sein kann. Dein Körper ist daran einfach nicht gewöhnt und dann ergibt es keinen Sinn, wenn du auf einmal sehr viel üben willst und dann tagelang nicht mehr kannst, weil dir etwas wehtut, weil Lippen aufgeplatzt sind oder weil du dich verspannt hast. Wenn du etwas recherchieren willst oder sollst, solltest du das im Lauf der Zeit bis zur nächsten Lektion einplanen.

Einen Lernplan erstellen

Wenn du direkt in der ersten Lektion mit deiner Lehrperson besprochen hast, wie der Unterricht abläuft, kannst du dir einen Lernplan erstellen. Generell gibt es immer einen theoretischen und einen praktischen Teil deines Unterrichts. Diese beiden Teile solltest du bis zur nächsten Lektion einplanen. Dabei gibt es grundsätzlich unterschiedliche Modelle und für welche du dich hier entscheidest, ist Typsache:

  • Du lernst immer alles parallel: Dann entscheide dich, wie lange du pro Übungseinheit üben möchtest und verteile in einem passenden Verhältnis. Welches Verhältnis dabei passend ist, kann dir deine Lehrperson am besten beantworten. Für manche Instrumente sollte der theoretische Teil gerade zu Anfang intensiver geübt werden, bei anderen überwiegt der praktische Teil.

  • Du teilst deine Übungsteile auf: Dann übst du an bestimmten Tagen nur die Theorie und an anderen Tagen die Praxis. Lege dann bestimmte Tage fest, an denen du sicher üben willst.

Geigenunterricht, Geigenlehrer

Wie häufig solltest du lernen?

Grundsätzlich gilt: Regelmässigkeit zählt beim Üben eines Instruments am meisten. Es bringt dir, wie schon erwähnt, wenig, wenn du an einem Tag mehrere Stunden übst und dann wieder die ganze Woche nicht. Besser ist es da, wenn du jeden Tag 10 Minuten oder eine Viertelstunde übst. Vielleicht bist du aber in deinem Alltag so eingespannt, dass du nicht jeden Tag üben kannst. Dann leg einfach fixe Tage fest, an denen du üben wirst.


Ein kleiner Tipp noch aus der Praxis: Plane auch direkt eine Uhrzeit ein, wann du loslegen willst. Wenn du dir beispielsweise aufschreibst »Montags will ich üben« und du schreibst dir keine Zeit dazu, dann wirst du es vermutlich immer weiter nach hinten aufschieben und letzten Endes doch nicht tun.

Welche Arten von Lernen gibt es?

Auf diese Frage kann es nur eine richtige Antwort geben: Es kommt drauf an. Aber ganz ernsthaft betrachtet. Diese Frage kannst du auf unterschiedliche Arten beantworten:


Kinästhetisch, optisch, auditiv: Bei dieser Art der Unterscheidung fragst du dich, wie du Musik am stärksten wahrnimmst

  • Als optischer Typ stellst du dir die Dinge immer wieder vor deinem inneren Auge vor und kommst erst dann ins Umsetzen. Dann bringt es dir gar nichts, wenn dir jemand etwas immer wieder vorspielt oder vorsingt. Du musst die Noten vor deinen Augen sehen und dann wirst du sie fühlen.

  • Als auditiver Typ hilft dir die Sache mit der inneren Vorstellung nicht, weil da einfach kein Bild auftaucht. Dann hörst du es und kannst es dir vorstellen. Dieser Typ muss ein Stück immer wieder hören und kann es dann spielen, weil der Klang im Inneren abläuft.

  • Der kinästhetische Typ fühlt die Musik. Wenn du dieser Musiktyp bist, fühlst du das Spielen und merkst dir, wie es sich anfühlt, das Stück zu spielen. Du verbindest deine Gefühlswelt mit der Musik.

  • Und um diesen Mythos direkt zu zerstören: Keiner dieser Lerntypen ist besser oder schlechter. Es geht für dich darum, herauszufinden, wie du am besten lernst.

Gitarrenunterricht, Onlineunterricht

Und dann gibt es noch die Unterscheidung, wie du wirklich lernst.

Zunächst solltest du das Stück kennenlernen. Beschäftige dich mit den Noten. Das ist am Anfang sehr überschaubar, aber da hast du ja noch damit zu tun, dein gewähltes Instrument zu beherrschen. Da kommen dann nicht mehr so viele Noten dazu. Du lernst Note für Note. Aber irgendwann werden es mehr Noten sein und, je nach Instrument, sogar verschiedene Stimmen (denke etwa an Klavier, Gitarre, Harfe). Dann lernst du das Stück kennen und prägst dir mögliche Stolperfallen ein.


Je nach Instrument kann es dann sinnvoll sein, erstmal nur eine Hand zu üben, bis du sie beherrschst, etwa beim Klavier. Dann übst du die andere Hand und am Schluss führst du alles zusammen.

Aber was tust du, wenn du nicht mit beiden Händen wirklich Töne erzeugst? Dann solltest du das Stück in kleine, aber sinnvolle Abschnitte einteilen. Das können einzelne Liedzeilen sein, das können aber auch wenige Takte sein. Wenn die Stücke anspruchsvoller werden, kannst du so lange spielen, bis du das erste Mal abbrechen musst, weil du dich verspielt hast. Dann kannst du nämlich einen ganzen Teil vom Blatt spielen und musst nur die schwierigen Stellen einzeln üben.


Und ansonsten gilt: Übung macht den Meister und Übung entsteht durch Wiederholung. Irgendwann wirst du feststellen, dass du das Stück sogar auswendig spielen kannst. Dann kannst du an den Ausdruck gehen. Lass die Noten ruhig noch vor dir stehen, aber löse dich mit den Augen vom Notenblatt und fühl das Stück. Dann geht es nämlich an die Interpretation und da eröffnet sich ein weites Feld.

Querflötenunterricht, Musiklehrerin

Was erwartest du überhaupt von deiner Musiklehrperson?

Und noch wichtiger: Wie kommunizierst du das? Um diese Frage zu beantworten, musst du dir eins klarmachen: Du buchst in der Musiklektion in erster Linie eine Dienstleistung. Diese bietet die Musiklehrperson zu bestimmten Konditionen an, mit denen du dich bei der Buchung einverstanden erklärt hast. Darüber hinaus gibt es natürlich noch die vielen kleinen Stellschrauben, an denen ihr gemeinsam arbeiten könnt.


Du möchtest vielleicht zusätzlich noch ein bisschen über die Geschichte des Instruments lernen. Dann sag das einfach. Bleib höflich und freundlich. Du begegnest deiner Musiklehrperson absolut auf Augenhöhe. Natürlich hat sie dir einiges am Instrument voraus. Sie hat es immerhin studiert oder eine andere vergleichbare Ausbildung genossen. Ansonsten möchte sie dich aber als Kund*in behalten. Und natürlich ist sie daran interessiert, was du lernen möchtest, was du erwartest.


Wenn du sehr unsicher bist, ob du hier das Richtige bekommst, kannst du dir deine wichtigsten Fragen zurechtlegen und vor der ersten Buchung das Gespräch suchen. Die Lehrperson wird dir interessiert zuhören, deine Fragen beantworten und dann könnt ihr gemeinsam schauen, ob es zusammenpasst oder nicht.


Dann gehst du in deine erste Lektion. Wenn du dir unsicher bist, buche doch ein Probe-Abo. Damit hast du überschaubare Kosten und kannst ein Gefühl für die Lehrperson gewinnen. Wenn es passt, kannst du dann weitere Lektionen, vielleicht sogar eine längere Laufzeit buchen.

Gitarrenlehrer

Es hat doch nicht gepasst. Wie solltest du vorgehen?

Manchmal passt es einfach nicht. Da ist irgendetwas in der Chemie, das dich stört. Ihr harmoniert nicht. Das ist nicht schlimm. Denn zum Glück gibt es ja mehr als eine Lehrperson in deinem Fach. Du kannst, wenn du viele Lektionen gebucht hast, einfach rechtzeitig, mindestens 24 Stunden vor der nächsten Lektion, absagen. Dann hast du keine Kosten damit. Oder du suchst direkt das Gespräch. Du kannst der Lehrperson höflich sagen, dass du dir etwas anderes vorgestellt hast. Entweder findet ihr gemeinsam eine Lösung oder ihr entscheidet euch, dass ihr nicht gemeinsam weitermacht. Du kannst, wenn du das Gefühl hast, dass das passend ist, nach einer Empfehlung fragen. Deine Musiklehrperson ist ein Profi und ein anderes Mal bekommt sie Schüler*innen weiterempfohlen. Und falls ihr euch nicht einig seid, dann bietet Matchspace Music Hilfe und unterstützt dich bei der Suche nach einer neuen Lehrperson in deiner Nähe.

Was gibt es sonst noch zu bedenken?

Kommunikation ist im Bereich Musikunterricht alles. Wenn dir etwas unklar ist, solltest du mit deiner Musiklehrperson einen möglichen Weg ausmachen, wie du Fragen stellen kannst. Wenn die Frage so dringend ist, dass du sie zum Üben beantwortet brauchst, wähle diesen Weg. Ansonsten notiere dir deine Fragen und stelle sie in der nächsten Lektion.

Hast du sonst noch Fragen?

Wir hoffen, wir konnten dir mit diesem Artikel wirklich helfen und du fühlst dich auf die nächsten Lektionen gut vorbereitet. Wenn das nicht der Fall ist und du noch weiterführende Fragen hast, zögere bitte nicht, uns zu kontaktieren. Wir freuen uns auf dich.

Comments


STUDENT DE-min.png
TEACH DE-min.png
INSURANCE DE.png
INSTRUMENT DE_New-min.png

Als Lehrer*in registrieren

bottom of page