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AutorenbildOli Kipfer

Effizientes Üben – so lernst du ein Musikinstrument schneller

Musik ist eine Kunst, eine Art, sich auszudrücken. Und wer je angefangen hat, ein Instrument zu lernen oder zu singen, der wird bestätigen: Das ist auch eine Menge Arbeit. Da hast du vielleicht ein Idol, ein Vorbild, dem du nacheiferst. Wenn du aber selbst dein Instrument in die Hand nimmst oder zu singen anfängst, ist das noch lange nicht bühnenreif.

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Übung macht bekanntlich den Meister!

Wie sollte es das auch sein? Musik ist nämlich nicht nur Kunst. Sie ist auch ein Handwerk und das möchte gelernt werden. Wir möchten dir mit diesem Artikel die besten Tipps und Tricks mit auf den Weg geben, wie du dich einerseits zum Üben motivieren kannst und wie du andererseits aus jeder einzelnen Übesession das Maximum herausholen kannst. Dann machst du nämlich schnellere Fortschritte und wenn wir dir eins mit auf den Weg geben können: Sichtbare und hörbare Fortschritte sind die beste Motivation, weil es dann einfach so viel mehr Spass macht, wenn du ein schönes Ergebnis hörst.


1. Finde deine eigene Übe-Persönlichkeit

Vielleicht denkst du, deine Lehrperson sollte dir sagen, wie viel am Tag und zu welcher Zeit du üben solltest. Aber das ist von Person zu Person unterschiedlich. Da ist es ähnlich wie beim Lernen für die Schule oder die Uni – die eine Person kann morgens super üben, während jemand anders die Ruhe der Abendstunden braucht.


Frag dich in diesem Zusammenhang auch: Welche Ziele verfolgst du eigentlich mit deinem Instrument beziehungsweise deinem Gesang? Möchtest du bühnenreif werden oder soll es eher ein Spass für dich sein? Bis zu einem gewissen Grad gilt dann der Leitsatz „Viel hilft viel“ – soll heissen: Wenn du viel übst, machst du natürlich auch schnelle Fortschritte. Irgendwann wird diese Rechnung aber kippen, denn wenn du es mit dem Üben übertreibst, wirst du erschöpft sein und dann nimmt der Fortschritt auch wieder ab.

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2. Übe konstant

Das kennst du vielleicht vom Sport: Wenn du hin und wieder massiv trainierst, fühlt sich das im Moment gut an. Auf Dauer bekommst du aber Muskelkater und hast die nächsten Tage und vielleicht sogar Wochen keine Lust mehr. Trainierst du aber jeden Tag vielleicht 20 oder 30 Minuten, bemerkst du Fortschritte, fühlst dich besser und deine Chancen steigen, dass du auf Dauer am Ball bleibst.

Genau so ist das auch mit dem Musizieren. Jeden Tag 10 oder 15 Minuten geübt bringen dich konstant voran. Wenn du nur einmal im Monat, dafür dann aber 3 Stunden übst, machst du an diesem Tag grössere Fortschritte. Auf Dauer bringt es das aber nicht.


Wenn du regelmässig übst, verstärkt sich der Effekt sogar über Nacht. Denn dann hat dein Gehirn jede Nacht eine Kleinigkeit zu verarbeiten und kann sich das Geübte einprägen. Bei einer Masse von 3 Stunden Übepensum ist das nicht so einfach möglich. Wenn du natürlich viel Zeit hast oder sehr anspruchsvoll bist, kannst du auch täglich eine Stunde oder mehr üben. Wichtig ist in diesem Zusammenhang die Regelmässigkeit.


3. Teile dir dein Übepensum ein

Musik besteht aus verschiedenen Aspekten. Da ist beim Instrument die Fingerfertigkeit, die sich mit der Kraft und der Spieltechnik an sich zu einer perfekten Symbiose vereinen muss. In einer idealen Welt würdest du also deine Übezeiten entsprechend einteilen. Eine gewisse Zeit Fingertechnik, dann wieder eine Zeit, in der du dich der Spieltechnik widmest und die Kraft zum Spielen baust du ohnehin die ganze Zeit auf.


Vielleicht gibt es auch einen bestimmten Anteil der Theorie, den du verstehen möchtest.

Befrage dazu auch gerne deine Lehrperson, die dir aus ihrer Erfahrung heraus gute Hinweise zum effizienten Üben geben kann. Und beobachte dich selbst: Ergibt diese konstruierte Art und Weise, zu üben, für dich einen Sinn? Bringt es dich weiter? Oder frustriert es dich? Dann könntest du auch bestimmte Tage für die einzelnen Aspekte einplanen. Der Montag ist dein Spieltechnik-Tag, am Dienstag übst du ein bestimmtes Stück, während der Mittwoch der Fingertechnik gewidmet ist. Wichtig ist letzten Endes nur, dass du alle Bereiche abdeckst.


Genauso ist das natürlich auch beim Singen. Hier empfiehlt es sich allerdings tatsächlich, dass du dir eine Überoutine zulegst. Denn Gesang ist eine Kunstform, die du mit deinem eigenen Körper ausführst. Und genau, wie du dich beim Sport aufwärmen solltest, ist es auch beim Singen. Du solltest also, übertrieben gesagt, nicht einfach so mit einer Riesen-Arie anfangen. Stattdessen steht an erster Stelle die Atemtechnik und dann der Ausbau deines Tonraums, die Geläufigkeit deiner Stimme und verschiedene Gesangstechniken und Gehörschulung. Um das Aufwärmen kommst du also nicht herum.

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4. Eins nach dem anderen

Gerade bei neuen Stücken könntest du das Gefühl haben, das wirst du nie beherrschen. Dann konzentriere dich auf einen Aspekt nach dem anderen. Beim Klavier übst du beispielsweise erst einmal die eine und dann die andere Hand, bis du beide Hände zusammenführst. Genauso kannst du es mit jedem anderen Instrument auch handhaben und sogar beim Singen ist das möglich. Du kannst beispielsweise den Rhythmus von der Melodie trennen. Dann übst du die Tonabstände richtig ein und nimmst erst nach und nach den Rhythmus dazu.


Übe auf jeden Fall erst langsam und steigere das Tempo. Denn wenn du direkt schnell spielst oder singst, schleichen sich Flüchtigkeitsfehler ein. Legst du aber langsam los, verfestigen sich die richtigen Abstände und du kannst das solide steigern. Dann wirst du das Stück am Ende wirklich gut beherrschen.


5. Steigere deine Motivation

Niemand möchte üben, um geübt zu haben. Du brauchst ein Ziel, das dich anspornt. Nimm dir ein Stück, das du unbedingt beherrschen möchtest und zwar am besten sogar aufführreif. Das kann entweder vor der Familie sein oder aber auf einem Konzert, das deine Lehrperson veranstaltet. Sprich darüber auch mit deiner Lehrperson. Wenn du den Wunsch äusserst, dass du gerne auftreten möchtest, kann sie für dich aktiv werden.

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6. Reflektiere aktiv

Jede*r Musizierende kennt Motivationstiefpunkte. Da kann man sich überhaupt nicht aufraffen, das Instrument in die Hand zu nehmen. Hier hilft nur Durchhalten und darauf zu vertrauen, dass die Motivation schon wiederkommt. Und natürlich hilft es auch ein Stück weit, wenn du dich zwingst, weil du dann doch wieder Fortschritte machst.


Aber wenn einfach gar nichts helfen will und du zwar Zeit hättest, aber nie üben willst, dann solltest du dich fragen, ob du dir wirklich das richtige Instrument ausgesucht hast. Denn mit dem richtigen Instrument wirst du dich, vorausgesetzt natürlich, du hast Zeit, auch zum Üben motivieren können und das gilt ganz besonders am Anfang deiner Laufbahn.


Als Elternteil solltest du dich fragen, ob du deinem Kind seinen Traum erfüllst, indem es, übertrieben gesagt, mit 3 Jahren am Klavier sitzt oder ob es deine Idee ist. Beobachte dein Kind: Hat es Spass? Oder musst du immer nur Druck aufbauen? Vielleicht ist es gar nicht das Musizieren an sich. Eventuell ist dein Kind auch überfordert. Im Rahmen einer musikalischen Früherziehung gibt es verschiedene Möglichkeiten, sich am Instrument zu erproben.


7. Sonderfall Gesang

Beim Gesang gilt mehr als bei anderen Musikformen: Vernachlässige die Technik niemals. Denn beim Singen stützt sich alles auf die richtige Gesangstechnik. Andersherum kann ein Vernachlässigen der Technik sogar dazu führen, dass du deine Stimme nachhaltig schädigst. Denk etwa daran, dass du zu laut, zu druckvoll oder mit einer falschen Atemtechnik singen könntest. Dann nimmt deine Stimme Schaden und den musst du mühevoll wieder auskurieren, wenn das überhaupt noch möglich ist.


  • Atemtechnik: Hier geht es vor allen Dingen darum, dass du lernst, deinen Atem gezielt zu führen und dass du auch ein höheres Lungenvolumen aufbaust. Das geht Schritt für Schritt und nicht von einem Tag auf den anderen. Es gibt gute Abläufe, wie du deine Atemtechnik üben kannst.

  • Geläufigkeit: Auch hier solltest du langsam vorgehen. Erst ein paar kleine Tonleiterfragmente, später mehr. Variiere auch die Tonabstände. Behalte aber ruhig für eine gewisse Zeit eine bestimmte Abfolge bei. Denn das verfestigt sich und du wirst immer besser werden.

  • Technik: Es gibt unterschiedliche Techniken, mit denen du singen kannst. Dementsprechend erzeugst du verschiedene Sounds. Nimm dir eine Technik nach der anderen vor, die du beherrschen möchtest.

Zum idealen Übungsablauf kann dich deine Lehrperson gut beraten.

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8. Geh gezielt vor

Vielleicht kommt es dir etwas komisch vor, aber mach dir nach dem Üben oder sogar währenddessen Notizen: Was hat gut geklappt? Was möchtest du noch verbessern? Denn vielleicht hast du am nächsten Tag das Gefühl, eigentlich war schon alles toll oder es hat gar nichts geklappt. So oder so: Wenn du Notizen hast, was gut war und was eben nicht, kannst du darauf aufbauen.


9. Merze Fehler aus

Natürlich kannst du dir sagen „Im Grossen und Ganzen klappt das Stück gut“ – aber das ist ja nicht Sinn der Sache. Wenn es Stellen gibt, an denen du immer wieder langsamer spielen oder singen musst, wenn du gleiche Fehler immer wieder machst oder sogar nur etwas unsicher spielst oder singst, wiederhole diese Stelle immer wieder, bis du sie beherrschst. Spiele oder singe sie sehr langsam und steigere dann dein Tempo bis zum finalen Tempo. Nur so wirst du das ganze Stück am Ende flüssig spielen können.


10. Hast du noch Fragen?

Wir hoffen, wir konnten dir mit diesem Artikel viele Fragen beantworten. Wenn du aber noch Fragen hast, zögere bitte nicht, Kontakt aufzunehmen. Gerne beraten wir dich und deine Lehrperson wird dich natürlich auch während des Unterrichts engmaschig begleiten.

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