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E-Piano, Klavier oder Keyboard lernen für Anfänger*innen – die Qual der Wahl

Aktualisiert: 11. Juli 2023

Du spielst Klavier und denkst momentan darüber nach, dir ein eigenes Instrument zuzulegen? Dabei stösst du aber immer wieder auf die Frage, welches Instrument es eigentlich sein soll? An sich sehen die Tasteninstrumente für dich auf den ersten Blick alle gleich aus. Handelt es sich also lediglich um minimale Unterschiede und inwiefern sollten diese deine Instrumentenwahl beeinflussen? Wir haben für dich hier einmal die besten Optionen mit ihren Vor- und Nachteilen aufgeführt.

Das klassische Piano
Das Klavier - ein Instrument mit endlosen Möglichkeiten

Das Klavier

Es ist der Klassiker unter den Tasteninstrumenten und vermutlich auch das Instrument, an das du bei deinem Klavierunterricht zuerst denkst. Das klassische Klavier wird allerdings noch einmal in zwei grosse Kategorien unterteilt – den Flügel und das Klavier. Beide Instrumente kommen üblicherweise mit 88 Tasten, aufgeteilt in 7 Oktaven plus 3 weitere Tasten unter dem unteren C, also eine Taste ganz links auf dem Klavier, daher. Es gibt 52 weisse und 36 schwarze Tasten. Die Technik basiert auf dem Hammeranschlag, über den du auch die Lautstärke regulierst.

  • der Flügel: Es handelt sich dabei um eine bestimmte Bauform des Klaviers. Markant ist hier der flügelförmige Korpus, der dem Instrument auch seinen Namen verleiht. Das gerade Ende des Flügels beinhaltet die Tastatur und unten die Pedale. Insgesamt ruht der Korpus auf drei Beinen. Der hintere Bereich ist mit einem Deckel abgedeckt, den du öffnen kannst, um den Klang auch nach oben entweichen zu lassen. Die Seiten sind im hinteren Bereich des Korpus am Rahmen befestigt gespannt.

  • das Klavier: Dieses Instrument verzichtet auf den grossen Korpus und der Klang entsteht lediglich aus dem rechteckigen Klangkörper. Formal handelt es sich bei dem Instrument, das die meisten Menschen als Klavier bezeichnen, um ein Pianino, also ein kleines Klavier. Die Saiten sind hier senkrecht gespannt und ebenfalls am Rahmen befestigt.

Welches Klavier für Anfänger*innen?

Für den Anfang brauchst du vielleicht nicht direkt ein Meister-Instrument. Allzu viele Abstriche solltest du jedoch nicht machen, gerade was die Klangqualität betrifft. Denn gerade zu Beginn, wenn du noch nicht sehr viel Übung am Instrument hast, kann dich ein zusätzlich schlechter Klang nur frustrieren. Idealerweise solltest du einen guten Kompromiss aus Klangqualität und Preis erreichen – sprich, ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Was kostet ein Klavier?

Die Preise für Klaviere sind breit gefächert und richten sich einerseits nach der Verarbeitungsqualität und dem Herstellerland und andererseits auch nach dem Alter. Gebrauchte Anfängerklaviere gehen bei etwa 1000 bis 1500 CHF los. Für ein neues Klavier solltest du mindestens 8000 CHF rechnen. Diese Preise beziehen sich auf die Pianinos, für einen Flügel musst du deutlich mehr rechnen. Hier gehen die Preise bei etwa 5000 CHF los und nach oben gibt es kaum Grenzen. Konzertflügel namhafter Hersteller können auch schon einmal bei über 75000 CHF liegen.


Es gibt aber auch Vermiet- oder Verleihservices, die dir den Einstieg leichter machen können. So kannst du einfach ein Instrument für ein paar Monate ausprobieren, ob es überhaupt etwas für dich ist und dich erst später für einen Kauf entscheiden.

Der Konzertflügel

Vorteile Klavier lernen

Der Vorteil eines akustischen Klaviers besteht sicher in dem Klangerlebnis. Darüber hinaus hat das Klavier gewichtete Tasten, mit denen du dir direkt einen guten Anschlag und eine gute Dynamik (lauter und leiser) angewöhnen kannst. Gewichtete Tasten bieten dir einen leichten Widerstand beim Spielen, der durch kleine gewichtete Hämmer an den Tasten erzielt wird. Dadurch erhältst du ein natürliches Gefühl beim Spielen. Du hast beim akustischen Klavier ein absolut originales Spielgefühl und die Optik überzeugt. Meistens hast du auch mehr Ausdrucksmöglichkeiten.

Nachteile Klavier lernen

Einer der grösseren Nachteile des Klaviers kann in der Lautstärke bestehen. Das gilt besonders dann, wenn du mit mehreren Parteien in einem Haus wohnst und dort unter Umständen die Nachbarn stören kannst. Ausserdem spielt der Kostenfaktor eine Rolle. Denn das Klavier, sei es nun Flügel oder Pianino, liegt preislich oft deutlich höher als die elektronischen Verwandten. Beim Klavier musst du Wartungskosten einrechnen, denn es kann sich verstimmen. Beim Aufstellort musst du auf gleichmässiges Raumklima achten, da sich sonst das Holz verzieht, was ebenfalls wieder zu Klangeinbussen führen kann.

Das E-Piano

Es ist die elektronische Variante des Klaviers und wird in der Regel in der Bauform des Pianinos geliefert. Auch in dieser Version hat das Instrument 88 Tasten und die Verteilung ist analog zum akustischen Klavier. Beim E-Piano wird der Klang elektronisch erzeugt. Neben den Tasten und den tonerzeugenden Elementen verfügen die meisten E-Pianos auch über einen Kopfhöreranschluss und verschiedene Einstellmöglichkeiten, die unterschiedliche Sounds ermöglichen. Darüber hinaus kannst du die Lautstärke auch oft über einen Regler einstellen.

Welches E-Piano für Anfänger*innen?

Bei E-Pianos haben sich die Firmen Roland, Casio und Yamaha einen Namen gemacht. Darüber hinaus gibt es natürlich auch andere Fabrikate – bei diesen drei Firmen kannst du allerdings wirklich gute Modelle auch für Anfänger*innen bekommen. Auch beim E-Piano gilt: Mach nicht zu grosse Abstriche bei der Klangqualität. Allzu günstige Instrumente scheppern und haben schnell einen metallischen Klang. Da verlierst du nur allzu schnell die Lust am Üben und dann hat sich auch die Ersparnis sicher nicht gelohnt.

Was kostet ein E-Piano?

Das E-Piano ist in der Regel auch bei den Fortgeschrittenen-Modellen preislich deutlich günstiger als das akustische Klavier. Sogar neue Instrumente bekommst du in einer guten Qualität zwischen 1000 und 2000 CHF. Grundsätzlich sind auch Flügel in der elektronischen Variante zu bekommen. Diese haben einen etwas kleineren Korpus als die akustische Variante und auch hier lässt sich der Deckel öffnen, um den Klang besser zu verteilen. Saiten findest du darin allerdings keine, deshalb ist der Korpus auch kleiner. Die Preise gehen hier bei etwa 5000 CHF los.

Das Keyboard an einem Konzert

Vorteile E-Piano lernen

Das E-Piano ist vom Gewicht her deutlich leichter als sein akustischer Verwandter. Darüber hinaus lässt sich der preisliche Aspekt nicht von der Hand weisen. Gerade, wenn du zur Miete und / oder in einem Mehrparteienhaus wohnst, ist es aber auch die Tatsache, dass du das Instrument ganz einfach mit Kopfhörern üben kannst und dadurch niemanden mit deinen Übegeräuschen stören wirst, die einen unschlagbaren Vorteil darstellt. Die Qualität ist gerade bei den drei grossen Herstellern absolut überzeugend. Du kannst das Instrument am Computer anschliessen und sogar Updates oder neue Sounds einspielen. Mit Wartungskosten musst du nicht rechnen, da sich das Instrument nicht verstimmen wird.

Nachteile E-Piano lernen

Manche E-Pianos kommen ohne Hammerdynamik daher und dann kannst du den korrekten Anschlag darauf nicht üben. Vielmehr übst du dann eher das Orgel- als das Klavierspielen. Der Klang ist von den eingespielten Aufnahmen und auch vom Lautsprecher abhängig.

Das Keyboard

Lange Zeit galt das Keyboard als der elektronische Abklatsch des Klaviers und du kennst es eventuell auch unter dem Namen Synthesizer. Das hat sich heutzutage deutlich gewandelt. Es gibt Instrumente, die, wie das akustische und das elektronische Klavier 88 Tasten haben. Als Standard haben sich aber auch Instrumente mit 76 und 61 Tasten durchgesetzt. Hier geht es vor allen Dingen um die Breite des Instruments. In der Bauform verzichtet das Keyboard gänzlich auf einen Klangkörper.

Der Klang wird rein elektronisch erzeugt. Die Instrumente haben keine Pedale, dafür aber häufig viele Einstellmöglichkeiten und natürlich einen Kopfhöreranschluss. Auch das Keyboard kann häufig an den Computer angeschlossen werden. Einige Hersteller haben sich inzwischen die Mühe gemacht, in moderne Keyboards eine Anschlagsdynamik einzubauen, über die du ein recht gutes Spielgefühl bekommst.

Welches Keyboard für Anfänger*innen?

Wie schon beim E-Piano, haben sich bei Keyboards die Firmen Roland, Casio und Yamaha an die Spitze gesetzt und das gilt auch für Anfängermodelle. Gerade im gebrauchten Bereich musst du häufig deutliche Abstriche machen, weil viele ihre Instrumente über lange Zeit nutzen und eigentlich erst dann abgeben, wenn sie vom Klangergebnis nicht mehr überzeugt sind oder sich einfach ein aktuelleres Instrument zulegen. Wenn du dir ein solches Instrument zulegst, läufst du Gefahr, schnell frustriert zu werden, weil du mit veralteter Technik arbeitest und die vielen modernen Features, von denen du wahrscheinlich schon gehört hast, gar nicht nutzen kannst.

Was kostet ein Keyboard?

Ein Keyboard kannst du gerade im günstigen Bereich schon für etwa 50 CHF haben. Gute Einsteiger-Keyboards liegen zwischen 50 und 100 CHF, während die Modelle für Fortgeschrittene zwischen 200 bis 500 CHF liegen. Profi-Keyboards kosten meist ab 500 CHF. Damit liegt das Keyboard von den Kosten her deutlich unter dem akustischen Klavier und dem E-Piano.

Das E-Piano

Vorteile Keyboard lernen

Du kannst unterschiedliche Begleitsounds einstellen und dadurch direkt einen tollen Eindruck erzielen. Auch kannst du deinem Spiel an sich unterschiedliche Sounds verleihen, etwa Orgel-, Klavier oder sogar Saitensounds. Das ist ein Vorteil, den sonst kaum ein Tasteninstrument bietet. Durch den Kopfhöreranschluss bist du zeitlich flexibel, was deine Übezeiten angeht. Auch der Kosten- und Platzaspekt ist nicht von der Hand zu weisen.

Nachteile Keyboard lernen

Du brauchst zum Keyboardspielen nicht sehr viel Kraft in den Händen. Was dir auf den ersten Blick vielleicht als Vorteil erscheint, erweist sich auf längere Sicht als Nachteil. Denn wenn du dich erst einmal an den Anschlag eines Keyboards gewöhnt hast, wirst du nicht die identischen Resultate erzielen, wenn du dich an ein akustisches oder ein E-Piano setzt. Einige Stücke wirst du mit der eingeschränkten Tastatur einfach nicht spielen können und das wirkliche Klavierspiel-Gefühl mag sich ohne gewichtete Tasten auch nicht einstellen. Vielmehr wirst du dich eher wie an einer Orgel fühlen.

Sollest du ein neues oder ein gebrauchtes Tasteninstrument kaufen?

Gerade als Anfänger*in möchtest du vielleicht nicht direkt sehr viel Geld in die Hand nehmen, um dir ein eigenes Instrument zu kaufen. Schnell schweift dein Blick über die unterschiedlichen Gebrauchtbörsen und du bist auf der Suche nach einem gebrauchten Tasteninstrument. Hier kannst du natürlich Glück haben und ein echtes Schätzchen erwischen.

Wichtig ist, dass du die Möglichkeit hast, dir einen Vor-Ort-Eindruck vom Instrument zu machen. Wenn du dein Klavier, E-Piano oder Keyboard online bestellst, gibt es meist gute Soundbeispiele, so dass du zumindest einen groben Eindruck gewinnst. Auch bei gebrauchten Modellen solltest du diese Option haben. In diesem Fall sollte sich dein Suchradius also auf den Bereich beziehen, den du auch noch gut erreichen kannst. Bedenke: Im Idealfall erwirbst du ein Instrument – das solltest du dann auch direkt transportieren können.

Bei einem neuen Instrument hast du eine deutlich längere Gewährleistung. Sollte es also zu einem Fehler kommen, weisst du, an wen du dich wenden kannst. Und natürlich ist da auch immer deine Lehrperson, die dir beratend zur Seite stehen kann.


Welches Instrument solltest du kaufen?

Wir haben dir in diesem Artikel einen Überblick über die drei grossen Instrumententypen gegeben. Für welches Instrument du dich letzten Endes entscheidest, solltest du neben deiner persönlichen Situation auch von deiner Lehrperson abhängig machen. Sie kann dir gute Hinweise geben, auf welche Technik du setzen solltest. Neben der Beratung kann dir deine Lehrperson auch Adressen nennen, bei denen du die verschiedenen Instrumente einmal ausprobieren kannst.

 

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