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Gesangsunterricht für Kinder - ab welchem Alter kann dein Kind damit anfangen?

Aktualisiert: 19. Mai 2022

Singt dein Kind gerne oder möchtest du dein Kind fördern? Du bist nicht sicher, ob es zu früh, zu spät oder im allgemeinen angebracht ist mit dem Unterricht anzufangen? Wir haben die wichtigsten Fragen für dich beantwortet, damit du dir eine Meinung bilden kannst.

Singen für Kinder
Geht ganz ohne Instrument - Singen für Kinder

Ab wann sollte dein Kind Gesangsunterricht bekommen?

Diverse Castingsendungen im Fernsehen machen es vor: Kleine Wunderkinder, die im zarten Alter von 5 Jahren schon eine Stimme wie die berühmtesten Sänger*innen haben. Aber sind wir mal ehrlich – das ist doch eher die Ausnahme und in den meisten Fällen leider ein Auswuchs fragwürdigen elterlichen Ehrgeizes. Das ideale Einstiegsalter für einzelnen Gesangsunterricht liegt bei 12 Jahren. Sehr junge Sänger*innen können eventuell schon mit 8 bis 10 Jahren Einzelunterricht im Gesang bekommen. Tatsächlich sollte sich der Unterricht durch die Lehrperson nicht nur am körperlichen, sondern auch am geistigen Niveau des Unterrichteten orientieren.


Dabei sprechen wir hier vom wirklichen Einzelunterricht im Gesang. Singen können Kinder schon viel früher und sie haben oft auch richtig Spass daran. Musikalische Eltern, die Spass daran haben, werden schon von Anfang an mit ihrem Kind singen. Das geht mit dem Einschlaflied los und kann sich im Idealfall durch den gesamten Tag ziehen.


Woran merke ich, dass mein Kind Talent hat?

Als Eltern solltet ihr euch nicht zu sehr auf das Thema Talent stürzen. Denn, was viele nicht wissen: Wirklich unmusikalische Menschen gibt es gar nicht. Aber genau, wie das Malen bei vielen im Keim erstickt wird, ergeht es auch den Gesangskünsten. Wer aufmerksam kleine Kinder beobachtet, wird feststellen, dass sie vielfach den ganzen Tag irgendwelche erdachten Melodien vor sich hin singen. Das ist Ausdruck ihrer Kreativität und zeigt verschiedene Befindlichkeiten. Leider wissen viele Eltern nicht, wie sie förderlich auf diese ersten Ansätze eingehen sollen. Tatsächlich geht es nicht um das Stiften von Sinn, sondern um den Ausdruck ihrer Person.


Was wäre eine bessere Reaktion?

Solange dein Kind in seiner eigenen Welt ist, braucht es nicht unbedingt eine Reaktion auf seinen Gesang. Wenn dein Kind mit dir zusammen singen will, solltest du das ruhig tun. Wie gesagt – es gibt kaum wirklich unmusikalische Menschen, also leg ein-fach los.

Am besten funktioniert so etwas ganz natürlich. Leg etwas Musik auf, die du und / oder dein Kind gerne mögt und singt einfach mit.

Chorsingen für Kinder

Wie kann ich mein Kind sonst noch gesanglich fördern?

Wie gesagt – beim Singen sollte es nicht um Druck oder Leistung gehen. Aber tatsächlich sind Reime und Gesang eng miteinander verflochten. Wenn du mit deinem Kind gerne Fingerreime spielst, kann das eine erste Basis für die folgenden Gesangskünste sein. Ausserdem erschaffst du das beste Gefühl und eine tolle Motivation, wenn dein Kind mit anderen Kindern singen darf. Die Grundlagen dafür erfolgen oft schon in der Kinderbetreuung für die Kleinsten, ab einem Jahr. Sobald dein Kind den Spass dabei erkennt, wird es vermutlich mitmachen. Im Kindergarten und der Schule geht diese Entwicklung im Idealfall weiter.


Wie sieht es mit musikalischer Früherziehung aus?

Eine musikalische Früherziehung ist natürlich kein Gesangsunterricht an sich und hier werden keine kleinen Opernstars herangezüchtet. Vielmehr geht es darum, den Spass an der Musik zu vermitteln und dabei wird natürlich auch gerne gesungen. Die Lehrpersonen sind in diesem Bereich entsprechend ausgebildet, ohne zu viel Druck zu erzeugen, die Singfähigkeiten zu schulen.


Ist Singen wirklich so förderlich?

Sogar wissenschaftliche Untersuchungen konnten zeigen, dass Singen sehr gut für die Psyche ist und darüber hinaus sogar die Blutwerte in eine positive Richtung beeinflussen kann. Letzten Endes kann Singen sich sogar positiv auf dein Immunsystem auswirken. Auch deine Haltung verbessert sich beim Singen, denn wenn du gut hörbare Töne erzeugen willst, musst du deinen gesamten Rumpf dafür nutzen. Erst eine gute und gerade Haltung macht das möglich. Nur dann kann dein Zwerchfell frei schwingen und du kannst mit Power loslegen.


Untersuchungen haben gezeigt, dass Singen gut für den Kreislauf ist. Wenn du nur 10 bis 15 Minuten singst, ist das für deinen Körper so anstrengend wie Dehnübungen oder leichter Sport. Du trainierst damit nicht nur deine Lungen, sondern auch dein Herz und deinen Kreislauf. Singen wirkt sich sogar positiv auf die Psyche aus – es verbessert die Stimmung nachweislich. Denn neben dem Glückshormon Endorphin werden auch das Belohnungshormon Dopamin sowie Serotonin und Adrenalin freigesetzt. Das Stresshormon Cortisol wird hingegen eher abgebaut. Nach 30 Minuten Singen beginnt die Ausschüttung von Oxytoxin, das sogenannte Kuschel- und Bindungshormon.


Singende Menschen schlafen sogar im Lauf der Zeit besser. Du siehst, Singen kann sich nur förderlich auf dich und dein Leben auswirken. Dabei geht es aber nicht um das Erbringen von Leistung, sondern um das Singen mit Spass.

Gesang für Kinder mit Mikrofon

Was ist für das Singen besonders wichtig?

Wir sagen immer, dass jeder Mensch singen kann. Ein paar Sachen solltest du trotz-dem beachten:

  • die Gesangsart: Gehe hier nach deinen Interessen. Welche Musik hörst du gerne und was würde dich wirklich motivieren, singen zu lernen? Ist es eher der klassische Gesang oder Pop, Rock oder Jazz?

  • lern dich kennen: Wenn du singst, wirst du feststellen, dass sich deine Stimmung massgeblich auf deinen Gesang auswirkt. Deshalb ist Singen auch eine Reise zu dir selbst. Du wirst schnell feststellen, in welchen Gemütslagen du besonders gut singen kann und welche eher hinderlich sind. In wirklicher Trauer verschlägt es uns buchstäblich die Stimme. Dann solltest du dir auch keinen Druck machen und dir eine Pause gönnen. In guter Stimmung hingegen möchten wir unser Glück am liebsten in die Welt hinaus posaunen. Dann kannst du sicher sehr befreit singen.

  • finde deine Tonlage: Die meisten Menschen haben zu Beginn eine gute Oktave Tonumfang. Diesen Ambitus kannst du mit Übung gut auf 2,5 Oktaven ausweiten. Die hauptsächliche Oktave legt fest, in welcher Tonlage, also Sopran, Alt, Tenor oder Bass du mit deiner Stimme beheimatet bist.

  • bleib entspannt: Am besten kannst du dann singen, wenn du wirklich entspannt bist. Also entspanne aktiv dein Gesicht. Entweder kannst du das von alleine oder du klopfst einfach einmal sanft dein Gesicht ab.

  • die Technik: Singen macht Spass, das ist klar. Eine gute Technik kann dir dabei helfen, deine Stimme zu schonen und gesund zu singen. Das solltest du bei einer guten Lehrperson lernen.

  • die Atmung: Du brauchst für das Singen gar nicht so viel Luft, wie du vielleicht am Anfang denkst. Vielmehr ist es die richtige Atemtechnik. Leg dir zur Übung die Hand auf den Bauch und atme in die Hand hinein. So läufst du nicht Gefahr, dich direkt zu überanstrengen.

  • dein Körper: Für guten Gesang brauchst du deinen ganzen Körper. Deshalb achtet deine Lehrperson auch auf eine gesunde Haltung, die es dir ermöglicht, deinen ganzen Körper zu nutzen.

  • dein Gehör: Es gehört zu den Grundfertigkeiten des Singens, dich selbst analysieren zu können. Dafür musst du hören, ob du das singst, was du singen wolltest und gegebenenfalls gegenzusteuern.

  • deine Stimme: Sie ist Dreh- und Angelpunkt beim Singen. Du kannst sie pflegen, indem du Wasser trinkst. Rauchen und Schreien hingegen sind quasi Gift für deine Stimme. Wenn es dir im Hals kratzt, können Salbeibonbons helfen.

  • Einsingen: Mit dem Singen ist es wie beim Sport – du musst dich ein bisschen warmmachen. Dafür nutzt du am besten zunächst sehr kleine Tonfolgen, die du dann nach und nach ausweitest. Achte darauf, dass du nicht nur in die Höhe trainierst. Die Tiefe bildet das Fundament des Gesangs. Wenn du die Tiefe gut be-herrschst, wird die Höhe kein Problem für dich darstellen.

Rocken, Gesang in Kinderbands

Brauche ich unbedingt Gesangsunterricht?

Ganz klare Antwort: Um zu singen, brauchst du keinen Unterricht. Du kannst einfach loslegen. Aber wenn es dir auf ein bisschen Leistung ankommt, kann Gesangsunterricht durchaus sinnvoll erscheinen. Bitte vertrau nicht auf die diversen Videos auf entsprechenden Plattformen, die dir versprechen, dass du damit innerhalb kürzester Zeit zum gefeierten Star werden wirst. Der Unterschied zwischen einem solchen Tutorial und einer echten Lehrperson besteht im direkten Feedback, das dir deine Lehrperson geben kann. Sie sieht deine Haltung und eventuelle Atemfehler. Sie weiss, wie du diese Dinge verändern und verbessern kannst. Das wird ein Online-Tutorial niemals leisten können. Wenn du bestimmte Ziele erreichen willst, brauchst du dazu eine Lehrperson.


Welche Charaktereigenschaften sollte ich mitbringen, um gut singen zu können?

Ganz ehrlich: Wenn du in einem Chor singen möchtest, brauchst du Teamgeist. Du solltest dich auf andere Menschen einstellen können. Wichtig ist in diesem Zusammenhang natürlich auch dein Gehör, denn du solltest dich beim Singen mit den anderen Mitsingenden zusammenfinden können. Wenn du solistisch aktiv werden willst, solltest du den Mut haben, einfach zu singen. Da macht anfangs jeder Fehler und daraus kannst du dann lernen. Mit jedem Fort-schritt wächst du und wirst selbstbewusster.


Wie finde ich die richtige Lehrperson?

Die Stilrichtung ist das Wichtigste – die gewählte Lehrperson sollte auch die Gesangsrichtung unterrichten, die du am Ende singen willst. Auf unserer Plattform kannst du ganz einfach nach den unterschiedlichen Genres suchen und dir die Lehrperson deines Vertrauens aussuchen. Oder frag uns einfach an.


Ich bin mir noch unsicher, ob Gesangsunterricht das Richtige ist – was sollte ich tun?

Frage doch einfach mal bei unseren Lehrpersonen an und lass dich beraten. Mit einem Probe-Abo schaffst du die besten Voraussetzungen für deine gesangliche Entwicklung und bekommst auch direkt ein Gefühl dafür, ob du mit dieser Person gut arbeiten kannst und dann mit Spass Gesang lernen kannst.



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