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Kannst du mit Apps ein Musikinstrument spielen lernen?

Aktualisiert: 10. Aug. 2022

Das Smartphone, das Tablet und die allgemeine Digitalisierung haben in unser aller Leben bereits mehr oder weniger Einzug gehalten. Aber was hat das mit unserem Thema, der Musik und dem Erlernen eines Instruments zu tun? Ziemlich viel, wenn man den wirklich zahlreichen Anbietern von Musik-Apps glaubt. Dabei gibt es ganz unterschiedliche Ansätze. In diesem Artikel erfährst du, ob du mit einer App ein Instrument spielen lernen kannst.

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Instrument lernen mit einer App
Welche Arten von Musik-Apps existieren überhaupt?

Musizieren per App: Da sind die Apps, bei denen du beispielsweise eine Klaviertastatur, jeweils orientiert an der Bildschirmgrösse, eingeblendet bekommst. Je nach App sind die Tasten farbig oder es tauchen nacheinander Punkte auf den Tasten auf, die du dann antippen sollst. Ähnliche Apps gibt es auch für Gitarren oder Soundpads, die hinter den einzelnen Tasten ganze Klangmuster abspielen.


Instrument lernen per App: Andere Apps sollen dir zeigen, wie du das jeweilige Instrument spielen kannst. Dabei wird beispielsweise mit kurzen Videosequenzen gearbeitet und du sollst die Haltung und die Handhabung auf deinem eigenen (echten) Instrument nachahmen. Auf diese Weise sollst du dir dann selbst das entsprechende Instrument beibringen und es sogar wirklich lernen.


Fortschritte kontrollieren per App: Wenn du aktuell ein Instrument übst, gibt es auch Apps, die „zuhören“ können und dich dann auf Spielfehler hinweisen. Solche Apps sollen dich bei deinen Bemühungen unterstützen und dadurch dein Spielen verbessern. Andere Apps in dieser Richtung kombinieren Videosequenzen und die Fortschrittskontrolle. Gerade für das Klavier und die Gitarre sind solche Apps vergleichsweise gut geeignet, weil sie einblenden, wie der Fingersatz sein sollte und sie auch direkt Hinweise geben können, wenn du einen Fehler gemacht hast. Darüber hinaus musst du dir dann für das gewählte Stück keinen eigenen Fingersatz ausdenken und hast es deutlich leichter.


Musikinstrumente als App: Eine weitere Anwendung für Apps im Bereich des Musizierens sind Soundmix-Apps. Hier kannst du unterschiedliche Tonspuren von verschiedenen Instrumenten erzeugen, die du dann gemeinsam erklingen lassen kannst. Dabei lernst du kein Instrument, kannst aber mit etwas Übung beeindruckende Ergebnisse erzielen.


Welche Voraussetzungen musst du für die Nutzung der Apps erfüllen?

Das richtet sich vor allem danach, für welche Art von App du dich entscheidest. Bei einigen Apps benötigst du ein eigenes Instrument. Das gilt gerade dann, wenn die App dich unterstützen soll, wenn sie dir „zuhört“ oder dir zeigen will, wie du das tatsächliche Instrument spielen sollst. Entscheidest du dich für eine App, die das Instrument sozusagen bereits an Bord hat, entfällt das und du benötigst lediglich die App selbst und natürlich das passende Gerät (Smartphone, Tablet, Laptop, Computer). Für ein besseres Hörerlebnis empfiehlt es sich bei einigen Apps, dass du Kopfhörer einsetzt. So hörst du auch die feineren Nuancen.

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Welche Vorteile haben Apps, mit denen du ein Instrument lernen kannst?

Auf jeden Fall macht es Spass, mit solchen Apps zu arbeiten. Besonders, wenn du den Umgang mit den elektronischen Geräten wie Smartphone und Co. bereits gewöhnt bist, wirst du es relativ leicht haben, dich an die Nutzung der Apps zu gewöhnen. Du bekommst darüber hinaus den Eindruck, recht schnell gute Fortschritte zu erzielen. Du gehst das Ganze spielerisch an und viele vergessen dabei sogar die Zeit. Und dass längere Übezeiten die Fortschritte vergrössern, ist ja bekannt.


Der spielerische Ansatz einiger Apps sorgt mit diversen Challenges und der Möglichkeit, dein Spieltempo langsam zu steigern auch für die nötige Motivation. Bei vielen Apps kannst du aus einem grossen Fundus an Stücken auswählen und dich so je nach Stimmung und / oder Musikgeschmack entscheiden, was du aktuell spielen möchtest.


Musik-Lern Apps können dir den Einstieg in das Lernen eines Instruments sehr erleichtern. Du kannst bereits erste Techniken üben und vor allen Dingen ein gewisses Gefühl für das gewählte Instrument bekommen. Vielleicht stellst du nach kurzer Zeit fest, dass du komplett begeistert bist und deine Kenntnisse vertiefen möchtest. Eventuell macht es dir aber auch keinen Spass und dann kannst du es einfach wieder lassen.


Gibt es auch Nachteile von Apps, um ein Instrument zu lernen?

Vor allen Dingen arbeitest du alleine, also ohne eine ausgebildete Lehrperson. Die Korrekturen beschränken sich demnach also vor allen Dingen auf den Klang und nicht auf die Spieltechnik an sich. Und da liegt auch eine der grossen Grenzen der Lern-Apps: Wenn sich Spielfehler durch technische Unzulänglichkeiten ergeben, kann die App das nicht erkennen. Du tappst im Dunklen und findest vielleicht gar nicht heraus, warum du an einer Stelle immer wieder hängst.


Gerade bei Apps, die selbst das Instrument darstellen, bekommst du schnell den Eindruck, du könntest das Instrument wirklich spielen. Den Druckpunkt und die tatsächliche Haptik des Instruments können solche Apps aber einfach rein technisch nicht darstellen. Wenn du dann auf ein echtes Instrument umsteigst, könnte die Enttäuschung gross sein, weil du ja dachtest, du kannst schon richtig spielen. An das neue Spielgefühl musst du dich dann erst gewöhnen.


Je nach gewähltem Instrument kann die Auswahl der Apps relativ klein sein. Das hängt aber tatsächlich vom Instrument deiner Wahl ab. Gerade für populäre Instrumente wie Klavier, Ukulele und Gitarre gibt es eine grosse Auswahl. Nicht so weit verbreitete Instrumente wie beispielsweise Harfe oder Fagott haben da eine deutlich eingeschränktere Auswahl. Im Zweifelsfall solltest du dich einfach mal auf die Suche machen.


Der Kostenpunkt von Musik-Lern-Apps

Viele Apps werben damit, dass du hier kostenlos Musikunterricht bekommst. Tatsache ist aber: Bei den meisten Apps gibt es einen kostenlosen Bereich und einen (deutlich grösseren) kostenpflichtigen Bereich. Mit solchen Angeboten wirst du also angelockt und du erzielst meist recht schnell erste Erfolge. Wenn du deine Kenntnisse aber vertiefen möchtest, musst du etwas zahlen. Die Kosten richten sich nach der gewählten App und dem gewünschten Leistungsumfang. Bei vielen Apps geht es um die 0,99 CHF pro Woche los. Nach oben sind bei den Kosten kaum Grenzen gesetzt – um ein Beispiel zu nennen: Der Jahresbeitrag für eine Klavier-Lern-App liegt aktuell bei um die 64 CHF.

Viele Apps bieten allerdings neben dem rein kostenlosen Bereich auch eine Testphase, in der du alle Funktionen uneingeschränkt nutzen kannst. Entscheide dich hier für einen Zeitraum, in dem du die App wirklich nutzen kannst, um ihre Funktionen kennenzulernen und um herauszufinden, ob du damit arbeiten möchtest.

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Ist es nun also möglich, mit einer App ein Instrument zu lernen?

Die klare Antwort darauf muss lauten: Das hängt von deinen Ansprüchen ab. Wenn du einen ersten leichten Einstieg in das Instrument haben möchtest, ist eine App sicher eine gute Idee. Auch, wenn bei dir der Spassfaktor und das simple Erzeugen von Tönen im Vordergrund steht, bist du bei den Apps richtig.


Wenn du aber wirklich ein Instrument lernen möchtest, solltest du dich an eine qualifizierte Lehrperson wenden und Lektionen bei ihr buchen. Denn diese kann dir bei Haltungsfehlern, bei wirklich technischen Herausforderungen und auch beim Erzeugen des richtigen Klangs effektiv helfen. Das ist sicher eine der Grenzen solcher Apps. Sie können dir bestenfalls sagen, ob du richtig oder falsch gespielt hast. Die Ursache dieser Fehler können sie aber nicht aktiv herausfinden.


Die Mischung macht’s

Eine qualifizierte Lehrperson ist effektiv der beste Weg, wenn du ein Instrument oder singen lernen möchtest. Der Unterricht richtet sich gerade im Einzelunterricht ganz nach deinen Fähigkeiten und du wirst mit etwas Übung gute Fortschritte machen. Gerade als Unterstützung können Musik-Lern-Apps aber eine tolle Ergänzung sein und sie können dich wunderbar motivieren, gerade wenn du mal ein kleines Motivations-Tief hast. Wenn du beispielsweise bei einem Stück mal nicht weiterkommst, kannst du mit der App daran arbeiten und schon wirst du wieder lockerer. Denn wenn du dich an deinem Notenblatt festbeisst, führt das letzten Endes nur zu Frust.


Auch wenn du deine Kenntnisse ein wenig auffrischen möchtest, weil du längere Zeit nicht gespielt hast, können Musik-Apps ein guter Einstieg und eine effektive Hilfe sein. Denn dann beherrschst du die Techniken bereits und kommst leichter wieder ins Tun.


Gerade während der Corona-Lockdowns haben auch viele Musikschulen auf digitale Unterrichtsformen zurückgegriffen. Im Gruppenunterricht arbeiteten viele mit Zoom und ähnlichen Videokonferenz Tools. In den Einzelunterrichten verschickten manche Lehrpersonen Videomaterial und die Schüler*innen antworteten mit ihren eigenen Resultaten. In diesen herausfordernden Zeiten konnten dann auch die Musik-Lern-Apps ihre Qualitäten voll ausspielen, weil die Lernenden, die plötzlich alleine zu Hause spielen mussten, motivierter blieben.


Wenn du kostenpflichtige Apps scheust, kannst du auch Inhalte auf den verschiedenen Videoplattformen nutzen. Hier stellen zahlreiche Profi-Musiker ihre Tipps online und du kannst vorhandene Kenntnisse auffrischen und sogar ausbauen. Vielleicht lernst du dadurch von deinem Idol Tipps und Tricks, die du schon immer mal wissen wolltest, etwa, wie diese Person einen bestimmten Sound erzeugt.


Fazit:

Was solltest du von Apps, mit denen du ein Instrument lernen kannst, halten? Solange für dich der Spass an der Musik und das Spielerische im Vordergrund stehen und wenn du die Apps als reine Unterstützung bei deinen Bemühungen, ein Instrument zu lernen, siehst, sind sie eine wirklich gute Idee.

Sei dir aber auch der Grenzen solcher technischen Gadgets bewusst. Du wirst dadurch nicht alle Techniken und Fähigkeiten rund um das Instrument lernen. Bestenfalls wirst du eine Menge Spass haben und du kannst auch eine unterrichtsfreie Zeit überbrücken.


Wenn du Fragen zu unseren Angeboten und Lehrpersonen hast und dir eine Beratung wünschst, freuen wir uns, wenn du Kontakt aufnimmst. Die gewählte Lehrperson kann dich dann auch zu unterstützenden Apps beraten, so dass du mit Sicherheit die besten Ergebnisse erzielst.

 

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