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Klavier lernen für Kinder – ab welchem Alter ist es sinnvoll?

Aktualisiert: 11. Juli 2023

Kinder entwickeln sich unterschiedlich. Das weiss man, wenn man einmal eine Gruppe gleichaltriger Kinder beobachtet hat oder mehr als ein Kind hat. Deshalb ist die Frage, ab wann dein Kind für den Klavierunterricht geeignet ist, auch nicht pauschal zu beantworten. Denn während sich das eine Kind schon im Alter von 5 Jahren wunderbar konzentrieren kann und die Inhalte des Unterrichts abspeichert, kann das andere auch mit 7 Jahren noch keinen guten Zugang zum Musikunterricht finden. Wir möchten dir dennoch einen kurzen Überblick geben.

klavierunterricht für kinder
Ein Kind beim Klavierunterricht - zu früh oder genau richtig?

Klavierunterricht für die Kleinsten

Wenn du dich mit Klavierunterricht für dein Kind auseinandersetzt, fragst du dich vielleicht, ob du dein Kind mit dem Unterricht und vor allem mit dem häuslichen Übepensum überforderst. Andererseits kennt man die Berichte der Familie Mozart, deren Kinder bereits im zarten Alter von 4 Jahren am Klavier sassen und die schon in frühester Jugend mit eigenen grossen Konzerten unterwegs waren. Solltest du dein gerade Vierjähriges also auch direkt ans Klavier setzen oder bewirkst du damit eher das Gegenteil – also eine direkte Ablehnung der Musik?


Tatsache ist: Die meisten Kinder sind im Alter von sechs Jahren in der Lage, am Klavierunterricht teilzunehmen. Einige Kinder können das auch schon mit fünf Jahren. Ob dein Kind schon bereit für den Klavierunterricht ist, können Lehrpersonen am besten beurteilen. Spezielle Vorkenntnisse benötigt dein Kind nicht, denn alle nötigen Fähigkeiten erwirbt es während des Unterrichts. Hier lernt es die richtige Körperhaltung, die Handstellung und auch Dinge wie Spieltechnik, Notenlesen und Musiktheorie. Dein Kind muss also nicht zwingend zuvor ein Instrument erlernt haben. Auch Noten musst du ihm nicht beibringen. Idealerweise sollte dein Kind schon ein paar Buchstaben kennen – sehr empfehlenswert sind die Buchstaben A bis H, denn diese kommen in den Noten häufig vor.


Sollte dein Kind schon vorher Klavier üben?

Vielleicht habt ihr zu Hause ein Klavier stehen und nun hast du davon gehört, dass sich das aktive Musizieren positiv auf die Intelligenz von Kindern auswirkt. Da wäre es doch toll, wenn schon ganz Kleine etwas Klavier üben, oder?


Fakt ist: Besonders wichtig für gute Resultate beim Klavierspielen ist die richtige Technik. Ohne die geschulte Lehrperson an der Seite deines Kindes können sich schnell Fehlhaltungen einprägen und dann kann es unter Umständen sogar schwierig werden, diese wieder umzugewöhnen. Kategorisch verbieten musst du deinem Kind aber ein bisschen Geklimper nicht. Denn Tatsache ist auch: Gerade sehr kleine Kinder haben vielleicht Spass daran, ein bisschen auf die Tasten zu drücken, weil da so tolle Töne herauskommen. Den Ehrgeiz, wirklich ein Stück zu spielen und mit der richtigen Technik tolle Resultate zu erzielen, haben Kleinkinder in der Regel aber nicht.

Musikunterricht für Kleinkinder

Welche Alternativen gibt es zum Klavierunterricht?

Vielleicht zeigt schon dein Kleinkind Interesse am Musizieren. Oder du selbst musizierst gerne aktiv und möchtest dein Kind schon frühzeitig mit deinem eigenen Hobby vertraut machen.

Eine musikalische Früherziehung, wie sie dafür ausgebildete Lehrpersonen anbieten, kann deinem Kind erste musikalische Fähigkeiten vermitteln. Sie fördert aber nicht nur das musikalische Talent, sondern kann sich auch positiv auf die Sozialkompetenz, auf die Motorik und sprachliche Fähigkeiten auswirken. Das Gehör wird geschult und sensibilisiert und viele Kinder profitieren auch in Sachen Kreativität von dieser Art des ersten Musikunterrichts. Möchte dein Kind später noch ein anderes Instrument lernen, legt die musikalische Früherziehung den ersten wichtigen Grundstein dafür.


Dabei gibt es Angebote schon für Kinder ab einem Jahr. Dass hier natürlich kein grosser theoretischer Ansatz zum Tragen kommt, dürfte auf der Hand liegen. Viele Lehrpersonen legen unterschiedliche Gruppen an, so dass die Kinder altersgerecht gefördert werden können. Häufig erfolgt die Gruppierung wie folgt: Die ganz Kleinen, also im Alter von 1-3 Jahren musizieren gemeinsam. Ab 3 Jahren, manchmal auch erst ab 4 Jahren, erfolgt der Übergang in die ältere Gruppe, die dann bis zum Schulanfängeralter geht. Mit 6 bis 7 Jahren ist dann der Zeitraum der musikalischen Früherziehung ausgeschöpft.


Inhaltlich werden die Kinder oft über Geschichten und entsprechende Klangreisen an die Musik herangeführt. Was die Instrumente angeht, bedienen sich die Lehrpersonen häufig den stark rhythmisch geprägten Orff’schen Instrumenten, also Kastagnetten, Rasseln, dem Regenstab, der Röhrentrommel, Schellen, Schellenkranz, Holzblocktrommel und dem sogenannten Guiro. Auch Instrumente wie Becken und Cymbeln, Klangstäbe und die Triangel werden gerne eingesetzt.


Neben rhythmischen Übungen lernen die Kinder auch, ihren Körper, beispielsweise beim Tanzen, einzusetzen. Dabei wird vor allen Dingen die Fantasie angesprochen. Die Lehrperson gibt bestimmte Bewegungen vor und lässt den Kindern daraufhin auch den Freiraum, ihrem eigenen Gefühl nachzugehen. Gerade mit Geschichten können Kinder viel lernen, denn sie sollen sich dann überlegen, mit welchen Instrumenten und auf welche Art und Weise sie bestimmte Zusammenhänge darstellen können.


Das richtige Instrument - Spielzeug Klavier

Angebote für ganz kleine Kinder

Immer wieder wirst du, wenn du ein wenig recherchierst, auch Angebote für Klavier ab 2 oder 3 Jahren finden. Oft handelt es sich dabei aber um spielerische Ansätze, etwa erste Baby-Keyboards, Holz-Klaviere mit nur einer Oktave Tastenumfang oder bestenfalls sogenannte Anfänger-Keyboards, ebenfalls mit stark eingeschränkter Tastatur.


Bei all diesen Instrumenten, wenn man es so nennen möchte, steht der spielerische Aspekt im Vordergrund. Dein Kind erwirbt hier keine wirklichen Klavier-Fähigkeiten. Das wird spätestens dann klar, wenn du auf die einzelnen Shops klickst und die Oberkategorie „Spielwaren“ siehst. Vielmehr haben die meisten Kleinkinder ganz einfach Spass daran, dass da Töne herauskommen, wenn sie auf die Tasten drücken. Darüber hinaus kommen diese Geräte nicht einmal in die Nähe eines Spielgefühls am echten Klavier oder am E-Piano.


Bevor du also Geld für eine solche Spielerei ausgibst, kannst du dein Kind zu Hause gut fördern, indem du beispielsweise Rhythmus-Eier (kleine eiförmige und daher gut handhabbare, rasselnde Objekte, meist aus Kunststoff, selten aus Holz) oder ein paar Rhythmus-Instrumente kaufst. Achte am besten schon hier auf eine gute Verarbeitung.


Meistens sind die Instrumente aus Holz etwas teurer, bieten dabei aber auch gleich einen schöneren Klang als die Plastik-Versionen. Solche Instrumente bieten einen ersten Zusammenhang zwischen der Bewegung und dem Erzeugen von Tönen und können auch als Begleitung für Hörspiele oder Streaming-Angebote eingesetzt werden. Das muss nicht in stundenlanges Üben ausarten. Ein oder zwei Lieder, die du gemeinsam mit deinem Kind musizierst und schon ist der erste Samen gesät.


Woher weiss ich, für welches Instrument mein Kind sich interessiert?

Oft ist es die Begeisterung der Eltern, die Kinder zu einem bestimmten Instrument führt. Aber was ist, wenn sich nach einiger Zeit herausstellt, dass das eigene geliebte Instrument gar nicht das Richtige für dein Kind ist? Um so etwas von vornherein möglichst auszuschliessen, bieten viele Lehrpersonen Probe- und Schnupperstunden an. Denn ob ein Instrument potenziell überhaupt in Frage kommt, stellen Kinder oft schon nach den ersten Stunden fest.


Frag doch einfach einmal unverbindlich bei einer unserer Lehrpersonen nach Informationen für dein Kind, so dass ihr gemeinsam, vielleicht auch nach einer Beratung wisst, ob sich dein Kind für diesen Unterricht begeistern kann. Eventuell kann hier auch eine öffentliche Musikschule dein möglicher Kontakt sein.

Gemeinsam musizieren Piano

Biete nur das an, was du auch wirklich unterstützen willst

Warum möchtest du, dass dein Kind Klavier lernt? Ist es eine Tradition oder echte Begeisterung? Ist es vielleicht ein gewisser Druck von aussen oder hat dein Kind selbst Interesse bekundet? Überlege dir auch: Wenn du dein Kind für das Klavier-spielen begeisterst, solltest du auch bereit sein, das bis in die letzte Konsequenz zu unterstützen. Dazu gehört neben der Investition in die Unterrichtsstunden auch das Klavier zu Hause (in welcher Variante auch immer) und natürlich die möglichst täglichen Übungseinheiten. Ist das bei euch möglich, steht der Aufnahme eines Unterrichts nichts mehr im Wege.


Solltest du gleich ein Instrument kaufen?

Nun ist es also soweit: Du hast den ersten Klavierunterricht für dein Kind im passenden Alter ausgemacht. Du bist dir mit der Lehrperson einig geworden und nun soll es also losgehen.

Musst du jetzt direkt ein Klavier zu Hause haben? Das wäre schon sinnvoll, denn die Fähigkeiten, die dein Kind im Unterricht erwirbt, müssen durch regelmässiges Üben gefestigt werden. Für den Anfang reichen 10 bis 15 Minuten pro Tag, dafür aber jeden Tag absolut aus. Jeden Tag ein wenig Übung ist ausserdem viel sinnvoller als einmal in der Woche 2 Stunden.


Du brauchst also ein Klavier zu Hause. Musst du es direkt kaufen?

Sicher nicht. Es gibt gute Angebote, ein Klavier zu mieten. In diesem Fall kann dein Kind ausprobieren, ob es bei diesem Instrument bleiben möchte oder nicht. Oft wird nach einer gewissen Mietzeit auch das bereits gezahlte Geld angerechnet, wenn du das Instrument dann doch kaufen möchtest. So legst du dich und dein Kind nicht sofort fest und ihr könnt die endgültige Entscheidung erst nach ein paar Monaten treffen. Sinnvoll ist es hier auch, sich mit der Lehrperson abzustimmen. Diese hat die Erfahrung und kann euch vor einer solchen Entscheidung beraten.


Soll es jetzt losgehen?

Du denkst, dein Kind ist jetzt im richtigen Alter, Klavier zu spielen. Vielleicht habt ihr zu Hause schon darüber gesprochen und dein Kind kann sich das auch vorstellen. Hast du vorher noch Fragen? Dann zögere bitte nicht, uns diese in den Kommentaren oder direkt zu stellen. Unsere Lehrpersonen beraten euch gerne vor der Aufnahme eines Unterrichts. Oder möchtest du direkt starten? Auch dann kannst du zu unseren Lehrpersonen Kontakt aufnehmen. In einem ersten Gespräch könnt ihr Fragen abklären und auch direkt die Modalitäten vereinbaren.

 

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